Engelswege
 

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2019-12-22

Brief an eine Dualseele (anonym)

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Meine geliebte Dualseele,
 
etwas über achte Jahre ging unser Weg und ich hätte nie geglaubt, dass es in diese Richtung geht. Nach über achte Jahren ist es jetzt wirklich endgültig Zeit, loszulassen und sich zu verabschieden.
 
Verabschieden von dir, von der Vorstellung, die ich von unserer Zukunft hatte, von der Seele, die ich dachte erkannt zu haben. Abschied nehmen von vielleicht nicht mehr als einer Phantasie. Oder aufgeben der Sturheit und dem unbedingten Willen, Recht zu behalten.
 
In meinem Herzen, in meiner Vorstellung sollte diese Geschichte ein anderes Ende haben. Ein happy end. Ich habe so sehr gehofft und daran geglaubt, dass ich viel zu lange noch daran festhielt, obwohl es schon ein paar Jahre zuvor klar wurde, dass unüberwindbare Themen und Probleme zwischen uns stehen. Und damit meine ich nicht nur die Angst, sich darauf einzulassen.
 
Viele Lügen und Enttäuschungen und verfahrene Verstrickungen stehen zwischen uns.
Doch besonders die Lügen haben etwas zerstört, von dem ich dachte, es wäre unerschütterlich. Das Vertrauen an deinen guten Kern und unsere Liebe.
 
Jetzt fühl ich mich nur noch leer und frage mich, warum ich mir das so lange angetan habe? Mangelnder Selbstwert, falsche Hoffnung, die Angst, loszulassen?
Vielleicht musste ich nur daran glauben, dass wir für einander bestimmt sind, denn nur so große Liebe würde den Betrug rechtfertigen.
 
War es Liebe oder nur sexuelle Begierde? War es Liebe oder nur Abhängigkeit? War es wirklich Liebe oder nur eine traurige Phantasie, der man hinterher jagte?
 
Ich war so sicher, dass das etwas Besonderes ist zwischen uns. Ich habe die Verbindung gespürt. Das undurchtrennbare Band zwischen uns gesehen. Ich dachte, ich spüre dich, kenne dich, sehe dich so, wie du wirklich bist und du dich jedoch aus Angst nicht zeigen willst.
 
Doch jetzt mit etwas Abstand bin ich mir nicht sicher, ob ich nicht einfach dumm war und auf einen Blender reingefallen bin. All das „Besondere“ scheint mir jetzt beschmutzt und wertlos. All die Jahre vergeudet.
 
Jetzt heißt es, mir selbst verzeihen und akzeptieren, dass ich so lange brauchte, wie ich eben brauchte. Jetzt heißt es, nach vorne zu sehen und darauf vertrauen, dass ich nun genug Selbstliebe erarbeitet habe, um nicht wieder in so einer Verbindung  zu landen.
 
Alles in allem habe ich dazu gelernt. Es tat oft höllisch weh und es war grausam schön zu gleich.
 
Wenn etwas von all dem wahr war, dann sehen wir uns im nächsten Leben bestimmt wieder und dann hoffentlich unter besseren Umständen.
Und wenn ich mich geirrt habe, dann bitte ich das Universum, dass sich unsere Wege nie wieder kreuzen mögen.
 
In Liebe,
eine geläuterte Loslasserin

Elisabeth - 18:36:02 @ Dualseelen u. Seelenpartner | Kommentar hinzufügen

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